Zwar ist der Aufbau neuer – potenziell lukrativer – beruflicher Partnerschaften ein spannendes Unterfangen, doch für Unternehmen ist es wichtig, dass sie Arbeitsbeziehungen auf eine Weise festigen, die sicher und legal ist und sich nach ihren Zielen richtet. Verträge und Absichtserklärungen stellen hierfür effektive Methoden dar. Doch woher wissen Sie, welche der beiden die richtige Ressource für die jeweilige Partnerschaft ist?
Lesen Sie weiter, um es herauszufinden.
Was ist eine Absichtserklärung?
In der Geschäftswelt ist eine Absichtserklärung im Grunde ein Dokument, das die Bestimmungen einer Vereinbarung zwischen mehreren Parteien beschreibt, jedoch nicht rechtsgültig ist. Das heißt: Erfüllt eine Partei ihre Verpflichtung nicht, kann die andere Partei sie nicht dafür verklagen.
Aus diesem Grund sind Absichtserklärungen in der Regel weniger formell und werden verwendet, um die allgemeinen Bedingungen einer Zusammenarbeit verschiedener Parteien festzulegen, die zwar eine schriftliche Vereinbarung, aber keine rechtsgültige Verpflichtung wollen.
Sie eignen sich außerdem, wenn Sie mit Personen in einem anderen Land arbeiten, wo die Gesetze rund um Verträge von denen in Ihrem Land abweichen.
Worin unterscheiden sich Absichtserklärung und Vertrag?
Der wichtigste Unterschied zwischen einer Absichtserklärung und einem Vertrag besteht darin, dass die Erklärung nicht rechtsgültig ist, der Vertrag jedoch schon.
Eine Absichtserklärung kann für verschiedenste Zwecke eingesetzt werden, beispielsweise zum Aufbau von Geschäftsbeziehungen, zur Beschreibung von Transaktionsbedingungen oder zum Festlegen von Parametern eines Joint Ventures. Auf der anderen Seite können Verträge für Szenarien eingesetzt werden, in denen ein kommerzieller Austausch von Waren oder Services stattfindet. Solche Verträge sind vor Gericht durchsetzbar. Doch damit ein Vertrag gültig ist, muss er bestimmte Elemente enthalten, wie z. B. ein Angebot, die Annahme dieses Angebots, eine Gegenleistung und eine gegenseitige Zustimmung.
Wann empfiehlt sich eine Absichtserklärung?
Vielleicht fragen Sie sich: „Was soll ich mit einer Absichtserklärung anfangen, wenn sie nicht einmal rechtsgültig ist?“ Das ist eine berechtigte Frage. Doch Absichtserklärungen können eine gute Möglichkeit darstellen, eine Geschäftsbeziehung zu testen, bevor Sie sich ernsthaft verpflichten.
So können beispielsweise zwei kollaborierende Wohltätigkeitsorganisationen vereinbaren, ab einem bestimmten Datum Vorräte für einen gemeinsamen Zweck oder ein gemeinsames Event beizusteuern. Mit der Absichtserklärung können beide Parteien den Umfang der Beziehung festlegen, und wenn das Verhältnis mit der Zeit gefestigt wird, können sie von der Erklärung zu einem Vertrag wechseln – sofern das nötig sein sollte.
In folgenden Szenarien empfiehlt sich eine Absichtserklärung:
- Wenn Sie nicht bereit sind, eine rechtsgültige Verpflichtung einzugehen
- Wenn die Bedingungen der Vereinbarung noch ausgehandelt werden
- Wenn die Vereinbarung nicht langfristig sein soll
- Wenn die Parteien ein gemeinsames Verständnis zur späteren Referenz dokumentieren wollen
- Wenn die Vereinbarung eine nicht kommerzielle Transaktion betrifft
Wann empfiehlt sich ein Vertrag?
Wenn Sie auf rechtsgültige Weise klare Bestimmungen und Bedingungen definieren müssen, ebenso wie die Konsequenzen, die ein Verstoß zur Folge hat, eignet sich hierfür ein Vertrag am besten. Beispielsweise sorgt eine Dienstleistungsvereinbarung zwischen einem Unternehmen und einem freiberuflichen Grafikdesigner dafür, dass das Unternehmen weiß, wie viel und was es investiert. Und auf der anderen Seite kann der Freiberufler den Umfang der Geschäftsbeziehung bemessen und weiß, was ihm zusteht.
Verträge eignen sich für folgende Situationen:
- Wenn es um große Summen Geld geht
- Wenn Sie eine langfristige Vereinbarung abschließen
- Wenn Sie Fristen oder Meilensteine durchsetzen müssen
- Wenn Sie rechtsgültige Verpflichtungen festlegen wollen
- Wenn Sie mit komplexen Bestimmungen und Bedingungen zu tun haben
Im Allgemeinen empfiehlt sich ein Vertrag, wenn Sie formellere oder spezifischere Verpflichtungen festlegen müssen.
Wenn Sie sich noch nicht sicher sind, ob ein Vertrag oder eine Absichtserklärung das Richtige für Ihre Situation ist, dann stellen Sie sich folgende Frage: „Will ich etwas Rechtsgültiges oder will ich nur die Bedingungen einer Vereinbarung festhalten?“ Und wenn Sie noch weitere Beratung benötigen, sollten Sie sich am besten an einen Anwalt wenden.
Was sollte eine Absichtserklärung enthalten?
Zwar ist eine Absichtserklärung weniger formell als ein Vertrag, doch auch hier sollten sich alle Parteien darüber im Klaren sein, welche Erwartungen an die Vereinbarung geknüpft sind, um eine reibungslose Zusammenarbeit zu gewährleisten.
Hier einige Merkmale, die eine Absichtserklärung aufweisen sollte:
- Beteiligte Parteien
- Kontext der Vereinbarung
- Zweck der Vereinbarung
- Gültigkeitsdatum der Vereinbarung
- Die potenziellen Auswirkungen der Vereinbarung
Was sollte ein Vertrag enthalten?
Bei Verträgen müssen Sie unbedingt an alles Wichtige denken, um zu gewährleisten, dass Sie von der Arbeitsbeziehung das erhalten, was Sie brauchen – und um später rechtliche Probleme zu vermeiden.
Unten finden Sie einige Elemente, die ein Vertrag in der Regel enthalten sollte:
- Beteiligte Parteien
- Details zu den zu erbringenden Leistungen
- Wichtige Bestimmungen und Verantwortlichkeiten
- Gültigkeits- und Ablaufdatum des Vertrags
- Zahlungsbeträge, -methoden und -termine
- Beschreibung der gelieferten Produkte oder erbrachten Dienstleistungen
Muss eine Absichtserklärung unterzeichnet werden?
Alle schriftlichen Verträge müssen unterzeichnet werden, um gültig zu sein. Aber wie sieht es bei Absichtserklärungen aus?
Da Absichtserklärungen in der Regel nicht rechtsgültig sind, lässt sich eine Unterschrift vor Gericht nicht durchsetzen. Dennoch müssen sie von allen relevanten Parteien unterzeichnet werden. Hierbei sollte jeder Unterzeichner offiziell dazu autorisiert sein, für die Partei zu sprechen, die er vertritt. So wird dokumentiert, dass alle Parteien die Bedingungen der Absichtserklärung verstehen und ihnen zustimmen.
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